Die Qual der Wahl

26.06.2017

Finde auch du „dein“ Studium!

von Cornelia Länger

Ein Studium begleitet dich jahrelang, es prägt dein Denken, dein Fühlen und bringt dich mit Menschen in Kontakt. Es lässt dich jeden Tag Neues erfahren und hilft dir dabei, dich in eine Materie zu vertiefen, die dich besonders interessiert. Es lässt dich intellektuell wachsen und verleitet dich manches Mal zu Diskussionen mit anderen. Ein Studium prägt dich in deinem Werdegang und macht dich zu dem, was du bist. Manchmal verfolgt es dich sogar in deinen Träumen. Lässt du dich darauf ein, wirst du es sicher nicht bereuen.

Für mich war immer schon klar, dass ich einmal an der Universität Wien studieren werde. Was, das wusste ich während der Schulzeit noch nicht – vieles hat mich interessiert und auch meine beruflichen Wünsche veränderten sich immer wieder. Plötzlich kam der „Tag der Entscheidung“ – die Matura. Erleichterung machte sich breit - Endlich war es geschafft! - aber gleichzeitig auch das Gefühl der inneren Leere, wie wenn man vor einem Neuanfang steht: Und was jetzt?

Anfangs schwankte ich zwischen einzelnen Bereichen und konnte mich nicht für ein bestimmtes Studium entscheiden. Philosophie faszinierte mich, aber auch Kulturen und Fremdsprachen interessierten mich brennend. Was ich aber wirklich studieren wollte, und ob das Interesse dafür jahrelang anhalten würde, das wusste ich nicht. So fasste ich den Entschluss, etwas zu wagen, was ich schon immer machen wollte: Ich ging für vier Monate als Freiwillige nach Costa Rica, um dort zu leben und zu arbeiten.

Dieses Erlebnis war für mich entscheidend – die spanische Sprache und Kultur der „Ticos“[1] faszinierte mich so sehr, dass ich ganz darin eintauchen wollte. Wissbegierig erstellte ich Vokabellisten und versuchte eifrig, mich mit meiner Gastfamilie und Bekannten möglichst fließend zu verständigen. Jeden Tag lernte ich mit großem Interesse neue Eigenheiten des Landes und deren Bevölkerung kennen und tauchte ein in die örtlichen Lebensweisen.

Nach vier intensiven Monaten im Ausland war für mich klar, dass Transkulturelle Kommunikation „mein“ Studium war. Es waren also viele kleine Erfahrungen, die mir die Entscheidung leichter machten. Beruflich habe ich mir erhofft, in der internationalen Kommunikation – als Vermittlerin zwischen Menschen verschiedener Kulturen und Sprachen - tätig sein zu können. Während des Studiums lernte ich, mich fließend und in verschiedenen Kontexten in Englisch, Deutsch und Spanisch auszudrücken und dabei auch kulturelle Eigenheiten zu beachten.

Deshalb, keine Sorge: Auch für Unentschlossene gibt es irgendwann einen Moment, an dem du weißt: Das ist mein Studium!

 

Meine Tipps für deine Studienwahl:

  • Was tust du am liebsten?
  • Wovon möchtest du unbedingt viel mehr erfahren?
  • Mit welchen Themen beschäftigst du dich sehr gerne und regelmäßig?
  • In welches Wissensgebiet würdest du gerne eintauchen, auch wenn es keiner von dir verlangt?
  • Gibt es Freunde oder Familienangehörige, die schon studieren und etwas über ihr Studium erzählen können? Die Informationen von „InsiderInnen“ können dir bei der Entscheidung helfen. Aber vergiss nicht: Es ist trotzdem deine Entscheidung!

[1] So nennen sich die Costa-RicanerInnen selbst gerne

Studierende sitzen in einem Hörsaal.
© Universität Wien / derknopfdruecker.com